Projektvorstellung mit Zielstellung
Neben fahrzeugseitiger Sensorik zur Umfelderkennung und digitalen Karten zur Navigationsführung ist die hochgenaue, fahrspurselektive Positionierung von Fahrzeugen eine wichtige Voraussetzung für automatisierte Fahrfunktionen.
Mit dem Wissen der exakten Fahrzeugposition lassen sich der Bezug zu anderen Verkehrsobjekten und/oder Infrastrukturobjekten auf einer digitalen Karte herstellen und automatisierte Fahrmanöver planen und ausführen. Der Auf- und Ausbau einer geeigneten Infrastruktur aus übergeordneten Satellitenreferenzempfängern (Global Navigation Satellite Systems) und Lichtsignalanlagen (LSAs) als Virtuelle Referenzstationen (VRS) ermöglicht auch mit handelsüblichen GNSS-Empfängern unter urbanen Bedingungen eine fahrspurselektive Positionierung von Verkehrsteilnehmern.
Im Rahmen des Projekts IVS-LOK wird einerseits eine geeignete Kommunikationsinfrastruktur zur Anbindung der übergeordneten Referenzempfänger umgesetzt. Andererseits stellt ein Netz übergeordneter GNSS-Referenzstationen, verteilt über das gesamte Einzugsgebiet, virtuelle Observablen bzw. Korrekturdaten bereit, so dass es nun möglich ist, für jeden beliebigen Ort im Testfeld Dresden die aktuellen GNSS-Korrekturen sowie virtuelle Code- und Phasenwerte zu erhalten. Diese standortspezifischen Daten werden an eine mit einer RSU (Road-Side-Unit) ausgestatteten LSA innerhalb des Korridors übermittelt.
Anschließend sollen die Korrekturdaten von der RSU via der Kommunikationstechnologie 802.11p an die Fahrzeuge (OBUs) in der Umgebung der LSA verteilt werden. Durch die zusätzliche Verbreitung von Korrekturdaten über DAB-spezifische, latenzarme Protokolldienste wird auch eine kommunikationstechnische Rückfallebene in Hard- und Software verfügbar gemacht.